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Die Köpfe

Portrait-Richard mit Moped Aspes

Verspielt trotz Verantwortung

Vielleicht sollte es so sein. Vielleicht ist es Zufall. Wer weiß. Meine Liebe gilt kleinen italienischen 50-Kubikzentimeter-Geländemaschinen. Sie haben mich durch meine Jugend in den 80ern gebracht. Und jetzt füllen sie wieder einen Teil meines Lebens aus. Als Oldtimer. Sie bringen mir das Lebensgefühl zurück und bieten mir ein neuronales Gewitter: Freiheit und eine Portion Sorglosigkeit. Wie damals. Wunderbar.

Meine Freunde fuhren auch Moped. Auch Frank. Klar. Ein zentraler Punkt unseres Lebens. Man könnte meinen, dass die Mopeds von damals das waren, was die Handys von heute sind. Ein Kommunikationsmittel. Wer Freunde treffen wollte, musste fahren. Busse und Fahrräder waren einfach uncool. Und telefonieren war damals teuer und nicht intim. Denn das graue Teil mit Wählscheibe hat im Wohnzimmer gestanden. Heute brauchst du nur schreiben oder skypen. Deshalb waren sie uns so lieb.

Als studierter Kulturwissenschaftler und gelernter Journalist liegt es wahrscheinlich in mir, zu suchen, zu finden, zu filtern, was eine Gesellschaft bewegt, wo der Schuh drückt. An meinem Geburtstag hat sich das verdichtet und in der Kalender-Idee realisiert: Wir sind noch da. Sehr gerne. Verspielt trotz der Verantwortung, die wir gerne unseres Alters wegen übernehmen. Vielleicht werden wir wahrgenommen, wie wir es gar nicht sind. Da lag unser Motto nicht fern: „Wilde Fünfziger. Rocken statt rosten.“ Es fügt sich zusammen.

In Frank habe ich den richtigen Sparringspartner für unser Projekt gefunden. Als Auge, als Motivator, als Kreator, als Freund. Es sollte so sein.

Portrait-Frank

„Wie ein Deja-vu

Sich auf Motive zu konzentrieren und sich mit ihnen intensiv auseinander zu setzen, das wirkt meditativ. So fühle ich. Mir ermöglicht es, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Die Wahrnehmung verändert sich, sie schärft den Blick.

 

Neben dem Beruf als Wirtschaftsinformatiker entflammte meine Leidenschaft zur Fotografie. Zwar spät, dafür umso intensiver. Nachdem ich unvermittelt an Rheuma erkrankte, half mir die Fotografie diese Phase zu überwinden. Sie war eine Art Therapie. In dieser Zeit vertiefte ich das Wissen darum.

Es ist mir ein Bedürfnis, verschiedene und neue Facetten der Welt zu zeigen. Damit möchte ich die Menschen zum Nachdenken anregen. Ich bin mir sicher, dass ein Foto Gedanken und Gefühle von Menschen verändern kann. Oder hilft, der Wahrheit ein Stück näher zu kommen, wenn es sie überhaupt gibt. Das treibt mich an.

 

Nicht nur das Weiß oder das Schwarz zu zeigen, sondern auch das, was dahinter liegt oder auch außerhalb davon. Die Geschichte, die ich mit einem Foto erzählen kann, und die dadurch  transportierte Botschaft, liegt mir am Herzen.

​Mit Richards Idee, diesen speziellen Kalender zu produzieren, entstanden unmittelbar Bilder in meinem Kopf. Die Ergebnisse sind hier zu sehen. Bei der Entwicklung und Umsetzung der Bildideen fühlte es sich dann so an, als füge sich alles zusammen, als solle es so sein. Es passt zusammen. Wie ein Deja-vu.

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