top of page

Pressemitteilung
zur Ausstellungvom 03.06. bis 29.06.2023:

Ausstellungtitel: Fünfzig hoch zwei


Eine Geschichte über Freundschaft, Selbstreflexion, Zeitgeist und Alter. Aus einer Idee in Bierlaune während eines 56. Geburtstages sind zwölf Fotografien als Akt oder Teilakt entwachsen, die im Juni in einer Ausstellung in der „Galerie Haspelstraße eins“ zu sehen sind.


„Weißt Du noch…“, das ist ein entscheidender Satzanfang. Dann die Erinnerung: Die Freiheit auf zwei Rädern in den 80ern, die ersten Freundinnen im Rücken. Ab in die Disco, zur Eisdiele und auf den Campingplatz. Das Leben sollte noch erobert werden. Im Kopf spielt der Soundtrack des Jahrzehnts: New-Wave, Elektro-Pop.


Inspiriert hat ein Werkstatt Pin-Up-Kalender mit jungen Frauen auf Oldtimermopeds. Er gehört einfach zum Schrauberdasein dazu - wie ein 13er Maulschlüssel. Eine Umkehrung - also junge Männer auf Mopeds - wäre zu einfach gewesen und auch keine echte Herausforderung. Die Idee wurde immer feiner: es sollten ältere Männer werden. Gleichberechtigung, aber auch Gesellschaftskritik verpackt mit ein wenig Humor und Selbstironie spielen im Konzept eine Rolle. Doch was die beiden Gestalter, Frank Kremer (57) und Richard Kiefer (56), nicht ahnen konnten: Die Arbeit wurde zunehmend komplexer und die Idee größer und größer. Der Zeitaufwand ebenfalls.


Die Portraitserie zielt darauf ab, die Mittfünfziger Männer ästhetisch in unterschiedlichen Szenarien ansprechend aufzunehmen. Das zentrale Anliegen ist, den Umgang mit dem Älterwerden darzustellen und sich auch zu seinem Körper zu bekennen. Die Ü50-Models sind aus dem Freundeskreis, die ihre 50 Kubikzentimeter-Oldtimer selbst mitgebracht haben oder damit ausgestattet wurden.


Charaktereigenschaften der Männer sollten mit dem entsprechenden Moped und der Location in Einklang gebracht werden, um die Bildaussage glaubwürdig zu unterstreichen. Die Models und Macher kennen sich seit Jahrzehnten. Deshalb war es ein leichtes zu erkennen, wie die Darsteller sind oder gerne sein wollen. Jeder hat seinen Platz gefunden.
Viele Bildideen wurden entwickelt, angepasst und auch wieder verworfen. Teile dieser Serie hatte Frank als Abschlussarbeit für seine Ausbildung zum Fotodesigner eingereicht, die er dadurch erfolgreich beenden konnte. Die Shootings waren zwar anstrengend, aber letztlich für alle ein Riesenspaß. So sollte es sein. Vom ersten Gedanken bis zum Aufhängen des letzten Bildes für die Ausstellung sind nun rund zehn Monate vergangen. Da lag das Motto nicht fern: „Wilde Fünfziger. Rocken statt rosten.“


In den vergangenen vier Jahrzehnten haben wir viel erlebt. Jeder für sich. Und auch gemeinsam. Wir hatten riesiges Glück. Auch im Pech. Deshalb wollen wir spenden. Unsere Wahl gilt der Rheuma-Liga Hessen e.V. Warum? Schließlich hatte Frank eine seltene Form davon. Und die Frau eines Models ebenfalls. Sie hat damit noch zu tun. Die Serie wird als Jahreskalender veröffentlicht. Ein Euro pro verkauftem Exemplar bekommt die Rheuma-Liga.
P.S.: Die Arbeit hat uns so viel Spaß bereitet, dass wir im zweiten Teil der Ausstellung Fotografien von Zündapp-Oldtimern in wundervollen Umgebungen zeigen, an denen der Zahn der Zeit seine Spuren hinterlassen hat. Ebenfalls ein Hingucker.

Bildmaterial:

Bildmaterial können Sie über unsere E-Mail: info(ät)wilder50er.de anfordern.

bottom of page